In einer Studie hat Prof. Dr. Birgit Mandel untersucht, wie Theaterhäuser, etwa im Ruhrgebiet und Düsseldorf, und Kultureinrichtungen für verschiedene gesellschaftliche Gruppen attraktiv werden können. Im Interview im Deutschlandfunk geht die Professorin vom Institut für Kulturpolitik der Universität Hildesheim auf zentrale Ergebnisse der Untersuchung ein: „Es ist kaum möglich, neues Publikum für alte Programme zu bekommen. Das heißt, Maßnahmen im Bereich PR, Vermittlung, Service, Vertrieb sind sehr wichtig, sind Bausteine. Aber der zentrale Umstand, ob ein Haus attraktiv wird, ist ein für diese neuen Zielgruppen, die ich erreichen möchte, attraktives Programm." Sie fordert, „neue Zielgruppen, auch vielleicht mehr Menschen aus der freien Szene, aber natürlich auch Akteure mit verschiedenen Migrationshintergründen, die noch mal neues Erfahrungswissen einbringen, neue Akteure überhaupt in die Programmentwicklung einzubinden". Dabei gehe es nicht darum, „massenkompatible Programme" zu entwickeln und „eigene Programmschwerpunkte aufzugeben", sondern, so Mandel: „Es geht eigentlich darum, dass man Anknüpfungspunkte sucht zwischen dem, was eine Institution traditionell macht, und dem, was neue Akteure, neue Zielgruppen interessieren könnte."
Der Deutschlandfunk kommentiert die Forschung von Birgit Mandel: „Die Zeiten, als ein kulturbürgerliches Publikum die etablierten Institutionen zuverlässig und regelmäßig füllte, die sind vorbei. [...] Was dagegen zu tun ist, wie man neues, anderes Publikum gewinnt, das ist wiederum nicht so leicht zu sagen. [...] Professor Birgit Mandel von der Universität Hildesheim forscht seit Jahren zu diesem Thema."